Über mich

Wie der Körper mit außergewöhnlichen Situationen des Lebens umgeht, das habe ich bereits mit dreieinhalb Jahren erfahren, als ich für einige Zeit zu einer Pflegemutter gegeben wurde. Wie der Körper immer wieder abspaltet, weil es der Psyche zu viel und zu laut ist und Angst die allgegenwärtige Bedrohung darstellt, erfuhr ich auch in den darauffolgenden Jahren im Kinderheim. Ich erlebte zahlreiche Situationen von physischer und psychischer Gewalt und blieb auch vor sexueller Traumatisierung nicht verschont.

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Die Konsequenz daraus war, dass ich für sehr lange Zeit ein «Leben» führte, das in Tat und Wahrheit ein einziges Überleben war. Und auch das beinahe am Tod vorbei. In der 5. Klasse wurde ich zum ersten Mal beim Rauchen erwischt. In der 6. kam der Alkoholkonsum und das Kiffen dazu. Was ich haben wollte, klaute ich bis zu meinem Erwischen in der 7. Klasse, zusammen und mein Verschleiß an Mädchen machte meinen Ruf auch nicht besser. Später arbeitete ich meist 17h pro Tag, trank Kaffee wie andere Wasser konsumieren sollten. Die Wochenenden verbrachte ich auf Partys. Ich trank, rauchte Hasch und schnupfte Koks – einmal beinahe bis zum Herzstillstand. Die Kehrtwende kam, als ich meine damalige Homöopathin Andrea Glatthard wegen Magenbeschwerden aufsuchte. Mein Magen rebellierte täglich so sehr, dass ich dachte, dass mir jemand ein Messer in die Brust rammt. Andrea lud mich dann dazu ein, an einem systemischen Seminar bei Jakob Schneider in München (1995) teilzunehmen. Mein Anliegen das ich vorbrachte war, dass es mein Wunsch wäre herauszufinden, was Liebe ist.

Es war mein innerstes Bedürfnis, die Wahrheit über mich selbst herauszufinden – weg von irgendwelchen Illusionen, an denen ich mich bis dahin orientierte. Nebst dem familiensystemischen Arbeiten war es wichtig, dass ich auch an meiner körperlichen Wahrnehmung arbeitete. Mit der Unterstützung meiner Atem- und Körpertherapeutin Lilo Ramser in Bern, lernte ich unter anderem zwischen einem Dasein in einer Watte bepackten Glasglocke und dem wachen Präsentsein zu unterscheiden. Zu diesem Arbeiten (2002) gehörte es auch, therapeutisch Tagebuch zu schreiben – und was ich zuerst fast widerwillig tat, zeigte sich dann als enorm heilender Prozess. Aus schlussendlich gut 3500 Seiten Tagebuch-Material entstand dann auch mein Buch Lavendelhonigkuss (2020), worin ich vermitteln möchte, was ich in der Arbeit mit verschiedenen Methoden und Therapeuten an mir selbst erfahren habe.

Ich bin ein lebendiger Mensch geworden, der mit wachem Geist durchs Leben geht und mit der richtigen Unterstützung von Fachpersonen gelernt hat, wie wirkungsvoll es ist, sich an der eigenen Identität zu orientieren und zu handeln.

 

An dieser Stelle einen kurzen Exkurs dazu, wie mein Raum für Lebensschule entstand. 

 

2014 lancierte die Guido Fluri Stiftung (CH) die Wiedergutmachungsinitiative. Diese forderte u.a. auch die finanzielle Wiedergutmachung für schwer betroffene Verdingkinder und Opfer fürsorgerischer Zwangsmaßnahmen bis 1981. Selbst betroffen, stellte auch ich 2021 den Antrag an das Bundesamt für Justiz, Bern und erhielt am 21. Okt. 2021 die Gutheißung/Verfügung; „Solildaritätsbeitrag für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981“. In diesem offiziellen Schreiben ist u.a. zu lesen; „…dass Sie ein Opfer im Sinne des Gesetzes sind. Die Behörden anerkennen damit, dass Ihnen Leid und Unrecht angetan worden ist, das sich auf Ihr ganzes Leben ausgewirkt hat.“ Dies zu lesen, gab mir zwar Genugtuung, die jedoch in weiterer Betrachtung und aus meiner Erfahrung heraus, auch vielen Menschen zugute kommen sollte, die selbst und oft auch über Jahre, Gewalterfahrungen machen mussten, die sich ebenso auf ihr ganzes Leben ausgewirkt hat, die hingegen, mit großer Wahrscheinlichkeit, nie Genugtuung erhalten werden. 

Meines Erachtens eine Ungerechtigkeit, der ich damit entgegnen bin, dass ich die gesamten Mittel, die ich als Wiedergutmachung erhalten habe, ich damit einen Wohlfühlraum geschaffen habe. Eine Lebensschule, in der ich mit Menschen arbeite und sie auch deshalb in die notwendige Tiefe gelangen, weil sie sich geborgen und sicher fühlen – ein mir von Herzen kommendes Bedürfnis.

 
Lei da rims
Identitätsorientierte Psychotraumatheorie
31.12.2022

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Christian Strässle habe ich näher kennen gelernt während meiner Ausbildung in der identitätsorientierten Psychotraumatheorie nach Professor Ruppert.

Christian Strässle leitete den Ausbildungsgang.

Meiner Ansicht nach verfügt er über die Fähigkeit sehr genau zuzuhören und verhilft mit seiner Beobachtungsgabe und klaren Sprache dazu, dass seine Klienten ihre Klarheit selbst erkennen.

In meinem Kontext hat sich gezeigt, dass wenn ich meine Wahrheiten erkenne, sie emotional erlebe, sie adäquat in den Kontext setzen kann, welcher zum Zeitpunkt der Entstehung herrschte in mir mehr Ruhe entsteht.

Die Kenntnisse von Christian Strässle auf dem Gebiet der Arbeit mit Psychotraumata sind hilfreich. Die Methode der Selbstbegegnung im Aufstellen eines Anliegens ist einer von vielen möglichen Wegen. Wie in einem Zitat treffend formuliert wurde «IOPT als Lebensschule in der Traumabewältigung erfolgt».

Für mich war es ein Weg, der mich wohl recht durchgerüttelt hatte, aber letzlich dazu führte, dass mir unser ältester Sohn eines Tages sagte:

«Mama, du bist anders geworden seit deiner IOPT-Ausbildung, Cool.»

Die gewollte Konfrontation mit meinem eigenen Schmerz, meiner Wut, meiner Trauer, meiner gefühlten Hilflosigkeit führte im Alltag dazu, dass ich besser fühle, was mein Wille ist.

Wie ich meinen Willen kund tun kann und wie ich meine Handlungen nach meinem Willen ausrichte.

Aus dieser Klarheit entsteht für mich fühlbar mehr Kraft und Ruhe. Ein Benefit für mein ganzes Umfeld.

Dr. med. Dent. Nina Vlajic

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Als Absolventin des Fortbildungslehrganges ‹Zert. Identitätsorientierte Psychotraumatheorie (IoPT)› bin ich Christian mit großem Dank verbunden, für seine sorgfältige und wertvolle Arbeit. Mit seinem methodischen Vorgehen ist es mir gelungen, mir selber zu begegnen und meinem Innersten ein Stück näher zu kommen. Christian schafft den dazu nötigen vertrauensvollen und geschützten Rahmen, wo ich mich jederzeit verstanden, respektiert, aufgehoben und getragen fühlte. Der Fortbildungslehrgang bot mir die Möglichkeit, immer tiefer in meine Themen eintauchen zu können und den Faden in der Hektik des Alltags nicht zu verlieren.
Christian verfügt über einen wertvollen Erfahrungsschatz, der jederzeit spürbar ist und Sicherheit vermittelt. Seine persönliche Präsenz und Klarheit sind bemerkenswert. Mit seiner Empathie und seiner achtsamen Arbeitsweise kann ich Christian als Begleiter von so delikaten, persönlichsten Themen allen weiterempfehlen, die mit sich in Kontakt kommen und ihre eigenen Themen verstehen lernen möchten.

Imelda Senn

Gastgeberin Hotellerie 

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Ich kenne Christian als einen äußerst ehrlichen und sensiblen Menschen, der diese Eigenschaften mit einem besonders fundierten Fachwissen verbindet. Dank seiner Authentizität, seiner Lebenserfahrung und seiner Leidenschaft ist er zweifellos einer der erfahrensten und gründlichsten Berater in der Verarbeitung von Traumata.

Johan Van Eeckhout

M. Phil., Lektor & Trauma Coach

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Christian‘s Coachings und Anliegenarbeiten könnten vertrauensvoller nicht sein.
In mehreren IoPT Sessions habe ich mit Christian unterbewusste Blockaden und Traumatas lösen können und neue Wachstumsprozesse, sowohl persönlich & beruflich, haben sich bei mir in Bewegung gesetzt. In jedes Coaching bei ihm kam ich ohne Erwartungshaltung – jedes Mal konnte ich selbstbestimmte Entwicklungsschritte machen. Vielen Dank an Christian für die vertrauensvolle und feinfühlige Arbeit.

Timo Specht

Unternehmer SEO

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…Ich durfte Christian einige Mal beobachten, unter anderem bei seiner Arbeit gemeinsam mit Prof. Dr. Franz Ruppert, in dessen Praxis in München aber auch bei Christian vor Ort, in St. Gallen und schon zu Beginn fiel mir seine ausgeprägte soziale Kompetenz positiv auf. Schnell fasste ich also den Entschluss ebenfalls mit ihm zu arbeiten. Wir haben sowohl in Gruppen- als auch in Einzel- Settings gearbeitet. Dies hab ich bis heute nicht bereut. Persönlich bin ich eher ein kritischer Mensch und stelle deshalb hohe Erwartungen an mein Gegenüber, vor allem an Dienstleister und erst Recht in solch ernsten Angelegenheiten, weshalb ich hier ausdrücklich noch mal seine Professionalität loben möchte.
Ich habe mich bei Christian stets rundum wohlgefühlt und bin dankbar für die vielen Dinge, die ich bislang von ihm lernen durfte.

Ante Vranic